Ein unergründliches Feuilleton für Reisende




Apfelkuchen als Alleinstellungsmerkmal

 

Knarrender Parkettboden, schlichtes Mobiliar, Aromen von Bier, Wein, Limonade schweben durch den Raum. Etwas Vanille, Zimt, Bratapfelduft liegt in der Luft, kaum wahrnehmbar aber vorhanden. Man möchte sich ausstrecken im warmen Versammlungsraum des Uhldinger Hof, sich dem Wohlsein hingeben im Kreis der Menschen.


Eine sanfte Melodie erkämpft sich Beachtung. Es ist die Geburtsstunde des Internetforums: „Bodensee-Seeferien.com " Ein neues Werbemittel im Internet. Das Ergebnis vieler phantasievoller Menschen. Geboren aus Träumen, Hoffnung und Sehnsucht.


Aufgestanden sind sie, um etwas von der Demokratie zu retten, mit der sie erwachsen wurden und die sie heute mit persönlichem Einsatz und eisernen Willen gegen den Landrat verteidigen. In den alten Zeiten stand der Bürgermeister in der Mitte der Gemeinde, begleitet von Gemeinderäten, galt es doch manchen Unsinn zu verhindern.

Immerhin der Lokalreporter ist in der Versammlung, unerschrocken, mutig. Ratlos ?
Objektivität und Wahrhaftigkeit haben als Tugenden bei ihm noch Gewicht, alte Schule eben. Man vertraut dem Herrn Baur. Liegt seine Geburtsstunde im Zeichen des Fisch oder Wassermann? Etwas Unsicherheit liegt im Raum, ob denn die Domain auch alle Ansprüche erfüllt. Da ist etwas vom Perfektionsanspruch, die möglichst beste, unschlagbare Internetdomain ins Netz zu stellen. Sie wird alle Ansprüche erfüllen und mehr noch, sie wird Erinnerungen bei den Gästen wecken. Erinnerungen, die den Namen Kessler mit frischem Filterkaffee verbinden, genau den, der im alten Café durch den Melitta Porzellanfilter lief und heute wieder als „höchster Kaffeegenuss“ gepriesen wird, über die Landesgrenzen hinaus. Was gibt es schöneres als nach einem Spaziergang am Bodensee noch etwas gutes für die Seele zu tun? See hat etwas mit Seele zu tun.

Schon in naher Zukunft wird der Seemythos mit neuen Inhalten locken. Diese Region sollte keine falschen Werbeaussagen, wie „Nizza am Bodensee“, in die Welt setzen.

Irgendwann stand jeder mindestens einmal im Leben vor einem frisch gebackenen Apfelkuchen oder ofenwarmen Apfelstrudel mit Vanillesauce, fasziniert von vielen süßen verlockenden Düften. Es ist eine Erinnerung, die nicht verloren geht und sich auf die Junge Generation „Why“ übertrug. Why wie warum? Die neue Generation, von der Gelehrte sagen, dass sie Fragen stellt. Viele erinnern sich an früher, als man mit fünf Jahren und großen Augen einen Blick in die Küche oder Backstube werfen konnte oder auch als pubertierender Teenager den Trick vom älteren Bruder lernte, mit dem man seinen sehnsuchtsvollen Blick ins tiefe Dekolleté der Wirtin oder Bedienung versenken konnte. Man musste sein Glas oder den Teller nur möglichst nah an sich ziehen, wenn sie das Geschirr oder Glas von der gegenüberliegenden Tischseite abräumen wollte.

Wünsche entstehen oft bei der Zubereitung einer Tasse Schokolade oder Filterkaffee. Der Wunsch zum Beispiel, dass man  einmal zurück will an den Bodensee, wo der warme Ofen in der Backstube die Wangen zu glühen brachte und die „Großmutter“ am „Kachelofe“ aus dem Sagenbuch über den „Apfelkönig vom Bodensee“ mit vielen heimatlichen Sagengestalten, wie dem Stettener Hasle-Maale oder dem Meersburger Schnabelgiere vorlas. Wenn die Leckereien aus den Geschichten auf den Tisch kamen, eine Kräuterfrau zauberhaften Tee zubereitete, dann hatte man die zweite Heimat gefunden und dachte  sicher nicht an einen kostenlosen Busfahrschein für die Fahrt ins nächste Shopping – Center.  Da vergisst wohl jeder nervöse Mensch ganz gern die Hektik der großen Stadt oder die Unruhe des Lebens um sich im Urlaub gut zu erholen.

 

 

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